Safeta Obhodjas stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien, wächst in Bosnien und Herzegowina auf, in der Nähe von Sarajevo. In dieser Stadt publiziert sie ihre ersten literarischen Werke: Hörspiele, Erzählungen, Novellen. Das ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der die dort lebenden Völker glauben, ihren demokratischen Weg im Sozialismus finden zu können. Die Autorin ist Zeitzeugin der Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität. Ihre slawische Herkunft und ihre muslimischen Wurzeln brachten sie in ein doppeltes Dilemma der Zugehörigkeit, das sich in ihren ersten Werken widerspiegelt.
Ende 1992 muss sie aus ihrer Heimat fliehen, um der von den serbischen Politikern gesteuerten „ethnischen Säuberung“ zu entgehen. Seither lebt sie in Wuppertal. Kurz nach der Ankunft in Deutschland beginnt sie auch auf Deutsch zu schreiben, 1997 publiziert sie die erste Erzählung auf Deutsch, Dzammilas Vorbild.
Ihre schriftstellerische Tätigkeit setzt sie zweisprachig auf Bosnisch und Deutsch fort. Sie engagiert sich für bessere Bildungschancen von Zugewanderten in Deutschland und schreibt Romane, Erzählungen, Theaterstücke, in denen sie die Problematik der Zuwanderung in Deutschland thematisiert. Wie zum Beispiel in ihrem Theaterstück „Lange Schatten unserer Mütter“, das auch auf YouTube gestreamt wurde https://www.youtube.com/watch?v=12651q6TxJU. Die Dr. Werner-Jackstädt-Stiftung hat die Inszenierung dieses Stückes finanziell unterstützt, wobei die GEDOK für die Produktion verantwortlich zeichnete.
Weiter gab die Autorin im Jahr 2020 und 2021 mehrere Romane heraus: „Schwesternliebe-eine Halal-Seifenoper“, „Funke aus einem toten Meer“, „Tanz auf Europas Pulverfass“. Auf dem Blog www.safetaobhodjas.de veröffentlicht sie ihre Storys und Essays, in denen sich das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen in Deutschland widerspiegelt.